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Magazine

28.09.2017

Wissen, was möglich ist

Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,
Wenn man nicht weiß, was man an einem Klavier oder Flügel mit recht wenig Aufwand verändern kann, um die Spielweise zu beeinflussen, das Anschlaggefühl oder die Klangausbreitung, dann wird man den Klaviertechniker, der (hoffentlich) regelmäßig in die privaten vier Wände kommt, kaum mit den richtigen Fragen oder Anforderungen konfrontieren können, was man gerne an dem Instrument verbessert haben würde.

Hier hilft es, sein Wissen um die Technik des Instruments zu verbessern, damit man entsprechend mit dem Techniker kommunizieren kann. Oftmals sind es Kleinigkeiten. Und ein guter und offener Klaviertechniker sollte selbst mit Ideen zu Veränderungen kommen, was der Spieler meint, wenn er beispielsweise sagt, „der Klang ist so dumpf“ oder „der Anschlag ist so schwer, im Vergleich zum Instrument bei meinem Freund“.

Doch wie soll man sich das Wissen aneignen, wen könnte man fragen, der einem dieses Wissen vermittelt? Nun, auch hier gilt das Prinzip: Nur wer nicht fragt, bleibt dumm. Wenn Sie fragen, was man machen kann, wenn einem das Anschlaggefühl eines Klaviers nicht wirklich gefällt, oder zu schwer ist, dann werden Sie vielleicht erfahren, dass mitteln neuer oder anderer Filzunterlegscheiben unter den Tasten bereits etwas ändern kann, aber auch mittels einer Einstellung der Mechanik unglaubliche Erfolge erzielen kann. Natürlich ist das nicht ganz einfach, erfordert Zeit und Mühe – und kostet entsprechend auch Geld.

Aber: Wenn man einen Anzug oder ein Kleid bei einem Schneider individuell ändern lässt, wird das auch teurer als etwas von „der Stange“. Wenn man sein Instrument individuell eingestellt und verändert haben will, sollte man dann auch nicht die eigentlich nicht übermäßigen Kosten scheuen. Dasselbe gilt beispielsweise auch für den Klang. Mit dem Abziehen der Hammerköpfe nach einer bestimmten Art kann man auch bei einem preisgünstigeren, neuen Klavier bereits Wunder bewirken, da die Instrumente oftmals vom Händler immer bis in die Tiefe ausgearbeitet werden können und in der Hersteller-Fabrik ist dafür schon gar keine Zeit. Aber die Grundlagen sind da: und die gilt es auszuschöpfen.

Vieles ist mit „Einstellarbeiten“ möglich – ähnlich den guten alten Zeiten, als bei normalen Automotoren noch Vergaser- oder Zündanlageneinstellungen verbesserte Ergebnisse hervorriefen konnten. (Heute sind es nur noch Computerchips, die dies angeblich vollbringen können.) Wenn man also den Klaviertechniker einmal im Haus hat, einen etwas stört an seinem Instrument, oder man es vielleicht einfach noch ein wenig mehr auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten haben möchte, dann fragen sie genauer nach, hören Sie zu, was möglich ist. Wenn er nur noch einen Austausch des Instruments gegen ein neues empfiehlt, dann holen Sie sich – bevor Sie diesen Schritt gehen – sicherheitshalber doch eine zweite Meinung ein. Denn wenn sie an Ihrem Instrument „hängen“, dann sind oftmals viele Dinge möglich, um das Instrument zu verbessern.

Carsten Dürer
- Chefredakteur PIANONews -

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