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Magazine

12.10.2018

Das Klavier des 21. Jahrhunderts

Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,

stellen Sie sich auch manches Mal die Frage, wohin sich wohl das Klavier entwickelt in einer Welt, in der alle Entwicklungen sich in Bezug auf die Geschwindigkeit beständig zu potenzieren scheinen?

Denken Sie einmal zurück: Nur ein paar Jahrzehnte ist es her, seit die Computertechnologie die Haushalte erreicht hat. Mittlerweile sind die Smartphones, die ein großer Teil unserer Bevölkerung nutzt, leistungsfähiger als jeder Computer, der noch in den 2000er Jahren in den Wohnzimmern stand. Autos sind heutzutage fahrende Informationszentren und als in den 1970er Jahren die Gurtpflicht eingeführt wurde, haben noch viele geschrien, wie unbequem das sei …

Nun schauen wir einmal auf den Klavierbau. In diesem Feld hat sich scheinbar nichts verändert. Aber dieser Schein trügt: In der Produktion haben wir heutzutage ebenfalls Computertechnologie in der Verwendung, wenn man die vielen von Computerprogrammen gesteuerten CNC-Fräsen sieht. Dies hilft in vielen Bereichen des Klavierbaus einfach an Präzision und so muss während des Klavierbauprozesses nicht bei den halbfertigen Teilen beständig von Hand nachgebessert werden, sondern alle Teile passen perfekt zueinander.

Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Klavierbau vor allem die Endausarbeitung der Instrumente erfahrene Handwerkskunst verlangt. Und dennoch: ist nicht mit dem aufkommen der ersten Stummschaltklaviere auch die Entwicklung rasant vorangegangen? Transducer-Technologie, präziseste Selbstspiel-Klaviere und -Flügel mit Aufnahmefunktionen … Wohin soll das noch führen?

Nun, schon vor über 20 Jahren habe ich Händler-Vorträge gehalten, die den Titel „Das Klavier des 21. Jahrhunderts“ trugen. Seither haben sich die Entwicklungen allerdings nicht sonderlich beschleunigt. Das Klavier und der Flügel werden bleiben wie sie sind. Dass es immer wieder Versuche gibt und gab, die Welt dieser Instrumente zu revolutionieren, steht außer Frage, aber mit dieser Art von Versuchen füllt das Musikinstrumenten-Museum in Berlin (Staatliches Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz) eine ganze Abteilung.

Was bleibt festzuhalten? Das Klavier verändert sich mit der Technologie von Heute, indem man diese in die akustischen Instrumente integriert. Aber dadurch verändert sich das akustische Instrument selbst nicht, sondern es offenbaren sich dem Spieler nur noch mehr Möglichkeiten. Das bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass ältere oder alte Instrumente nicht aus der Mode kommen – oftmals ganz im Gegenteil werden diese aufgrund ihrer Klangqualität wieder beliebt. Das Klavier im 21. Jahrhundert – soweit es bisher absehbar ist – bleibt dasselbe wie im 20. Jahrhundert.

Carsten Dürer
- Chefredakteur PIANONews -

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